- A b o u t -

G e w i t t e r   s i n d   m e h r   a l s   U n w e t t e r

Das bayrische Wort "Weda" hat mir immer schon besser gefallen als ein Gewitter als Unwetter zu bezeichnen

 

 

Schon als Kind haben sie mich begeistert, die Türme die wie der, damals von mir noch kulinarisch wenig geschätzte, Blumenkohl aussahen. Gewitter.

Bei uns gab es damals schon immer zwei Fraktionen. Die, die keine Angst hatten, oder es sich nicht anmerken ließen, und die Anderen. Für die Ersteren waren herannahende Gewitter immer wieder Grund um an der Fensterscheibe des sicheren Kinderzimmers zu kleben und den aufkommenden Windböen, den blickdichten, undurchdringlichen Regengüssen, den gleißenden Blitzen und mächtigem Donner nachzufühlen.

Mit dabei war immer ein wohliges Erschauern vor den doch so starken Naturgewalten. Denn, auch wenn wir es nie zugegeben hätten, ein wenig unheimlich war es dann schon zu erfahren dass da etwas geschieht das so viel mächtiger ist als wir und auch nicht nur als wir Kinder, sondern auch allen für uns damals so unfehlbaren Erwachsenen. Auch bei denen gab es genug die ihre Angst vor diesem Wettergeschehen nicht verbergen konnten.

Etwas dem niemand etwas entgegensetzen kann, das sich gefühlt nicht beeinflussen lässt von uns kleinen Gestalten die da auf der Erde herum hampeln.

 

Als wir dann größer und mutiger geworden waren, haben wir uns das Schauspiel auch schon mal von erhöhten Logenplätzen aus angesehen. So kann ich mich noch gut an einige Spätnachmittage an der Aussichtskapelle am Samerberg erinnern. Allein, oder in romantischer Zweisamkeit, wo man mal wieder seine Furchtlosigkeit vor der herannahenden Naturgewalt unter Beweis stellen konnte.

 

Je älter ich dann wurde, umso mehr wurde mir bewusst, wie viele Menschen die Angst vor Sturm, Hagel, Hochwasser und Blitzschlag auch, oder vor allen Dingen, auf ihre materiellen Errungenschaften bezogen. Denn wie schnell war der mühsam gepflegte Garten, das gerade fertig gestellte Eigenheim, für das man so viel aufgegeben hatte, oder auch das neue Auto, mit dem man es dem Nachbarn und sich selbst mal richtig zeigen wollte was man sich so alles leisten kann, nur noch ein Trümmerhaufen. Die Blumen, das Dach, die Ernte, das Blech, das alles unter golfballgroßen Hagelkörnern erliegen zu sehen, davor hatte doch fast jeder Angst.

 

Später dann, als meine beruflichen Träume mich in den Unterrichtsraum einer Flugschule geführt hatten, wurde es immer klarer. Man kann diesen Ungetümen von Wolken auch noch näher kommen. Und zwar mit dem Flugzeug.

Obwohl jeder Meteorologe der uns die Theorie vom Wetter beibringen musste, recht eindringlich davor warnte sich einem Gewitter auch nur zu nähern, wurde die Faszination dafür nicht kleiner, sondern wuchs mit den Ermahnungen nur noch proportional an.

 

Und dann war es endlich so weit. Ausbildung abgeschlossen, kein Job weit und breit in Sicht.

 

„Schau mal was da im Lokalteil der Zeitung steht“ sagte mein Vater. Und dort stand, dass die Hagelabwehr Rosenheim Pilotennachwuchs suchen würde. Und da war sie nun die Gelegenheit den Ungetümen näher zu kommen.

Anfangs war mir das allerdings dann doch etwas zu nahe, aber die alten Hasen im Cockpit der Hagelmaschinen konnten doch nicht so irren. Und irre waren sie schließlich auch nicht. Das waren so meine Gedanken als ich als Neuling unter der Gewitterwolke in einer kleinen, zweimotorigen Partenavia neben einem voll coolen Hagelflieger hing und ich mir mehr als einmal den Kopf an der Decke geschlagen hatte. Doch der Begeisterung tat das keinen Abbruch.

 

Das war 1995. Später durfte ich dann doch noch als Pilot ins Cockpit einer Verkehrsmaschine und somit Gewitter auch von oben betrachten, was meine Bewunderung und meinen Respekt davor in keinster Weise geschmälert hat. Nach unzähligen, ok unzählig sind sie jetzt nicht wirklich, wenn man bis 100 zählen kann würde es schon klappen, Einsätzen bei denen ich mir so oft dachte: „wow was für ein Anblick“, kam ich auf die Idee diesen auch einfach mal zu fotografieren.

 

Anderen Menschen diese Aussichten unter der Wolke, die Blitze in unmittelbarer Nähe, die Schwaden von herabfallendem Wasser, Regenbögen so schön das man es fast nicht glauben mag, Wolkenformationen in unglaublicher Vielfalt und zuletzt auch noch das Gefühl für die eigene Winzigkeit, durch meine Bilder anderen ein klein wenig näher zu bringen, das ist die Absicht die ich mit dieser Seite hege.

Was für ein langer Satz…

Und schon sind wir, nach langem Erzählen, auf der Seite „Weda-Buidl.de“ gelandet.

 

Hilfreich in Bezug auf die Qualität der Bilder ist auch noch eine Ausbildung zum Fotografen die ich nach meinem Ausscheiden aus der beruflichen Fliegerei absolvieren durfte.  

 

Falls sich nun jemand diese einzigartigen Bilder aus der Sicht eines Hagelfliegers auch in seine Wohnung, Firma etc. holen möchte, so kann er dass. 

Es gibt jetzt hier einen Shop in dem man sich sein Bild aussuchen kann. Im Anschluss entscheidet man welche Art von Umsetzung man wünscht und ich kümmere mich um den Rest. 

 

Und nicht zuletzt: Die Sammlung wird laufend erweitert, so dass es sich lohnt hier immer mal wieder vorbeizuschauen um zu schauen was es so zu schauen gibt.

 

Timo Nickl 

 

 

Mein mo-mentanes Favorit Bild

Da ist alles dabei, Wolke Wasser Regen-bogen.

So sieht es aus, wenn man links aus dem Fenster schaut.

Manchmal zumindest

Mein alter Arbeitsplatz